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Ortheil

Wandelfest

Ich feiere ein Fest. Weil ich Ferien habe. Ferien kommt vom lateinischen feriae für Festtage. Das ist viel schöner als Urlaub machen. Kein Ur muss mir erlauben, von der Arbeit fern bleiben zu dürfen. Nichts machen. Machen nur das, was ich liebe. Oder was mein anderes Ich möchte. Mein Du. Das geht. Ohne gehen zu müssen. Gehen. Gemeinsam.

Den eigenen Interessen nachgehen. Das ist Freiraum in der Begrenzung. Ohne Grenzen geht es nicht. Das lernen wir schon als Kinder. Was wäre ein Leben ohne Grenzen. Wir spüren, Grenzen geben uns Halt. Das ist unser Geländer, an dem wir uns halten können. Fest halten.

Ja, ein Fest möchte ich halten. Halt machen. In dieser begrenzten Zeit hier. An diesem besonderen Ort. Gehen wir es an... Ohne zu gehen, stehen bleiben. Zeit vergehen lassen. Ein Fest, das uns Halt gibt. Eine feste Größe für die Energie des Alltags.

 

 

Ich werde nicht mehr in den Urlaub fahren. Ich werde in die Ferien gehen. So halten es die Schweizer. Das gefällt mir. Schon der Gedanke trägt. Es entschleunigt und gibt mir die Langsamkeit zurück, die ich schon vor längerer Zeit entdeckte. © geertjens

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