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Wandelfolge2

"Das Stück"

fingerfood

 

Nicht jeder sieht das gleiche Stück. Wie sieht deine Vorstellungs aus?

 

 

 

 

Endlich saß sie. Davon hatte sie geträumt. Es war nicht einfach gewesen, hineinzukommen. Die Plätze waren begrenzt. Das Theater klein. Hier saß sie nun und war gespannt, wie es sein würde.

 

 

 

 

Alice hatte ihre eigene Vorstellung davon, wie es weiter gehen würde. Den Anfang und den zweiten Teil kannte sie. Konnte sich an vieles erinnern. Manches hatte sie vergessen. An alles wollte sie sich nicht erinnern. Doch versuchte sie manchmal, sich alles noch einmal zusammenzureimen, wie und warum es passiert war. Und wie es dann weitergegangen war. Alles glich irgendwie einem Wunder. Es fügte sich und wurde rund. Sie hatte mit gemischt. Kräftig. Sonst hätte es nicht funktioniert. Ihre Zuversicht, ihren Glauben mit hineingepackt. Und dann war es da. Ja, so war es. Das kleine, feine Stück. Das schon so lang war und auch wieder kurz. Zu kurz.

 

 

 

 

Es sollte noch einiges drin vorkommen. Wie wird die dritte Folge sein. Das wird spannend. Davon war sie überzeugt. Es durfte nur nichts dazwischen kommen. Aber vielleicht gehörte das zu diesem besonderen Stück. Von dem sie träumte, letzte Nacht und überhaupt. Für diesen Platz war sie über Berge gegangen und hatte so manchen Stolperstein aus dem Weg gekickt.

 

 

 

 

Nun saß sie hier. Der Vorhang ging auf. Ein helles Licht blendete sie ein wenig. Sonnengleich. Sie mochte es. Auch die leichten Nebelschwaden. Die Nebelschwaden des kleinen Sees, die morgens über die Wasseroberfläche waberten, kamen ihr in den Sinn. Wie sie im Ikea-Sessel mit seinem hellen Bezug saß und schaute. Den Schwaden hinterher, die immer wieder neu kamen und gingen. Morgens früh. Es sah aus, als koche ein kleines feines Süppchen. Leicht schien der See von rechts nach links zu laufen.

 

 

 

 

Dann erhob sie sich. Jetzt musste sie erstmal ins Bad. Ihr war ein wenig frisch geworden. In diesem Jahr hatten sie im Sommer viel geschwitzt. Es war ein heißer Sommer, der dann zwischen Anfang und Mitte August etwas abgekühlt war. So empfand sie es nun im Sommerhaus als etwas zu kühl. Ein leichter Pullover sollte Abhilfe schaffen. Fast konnte sie sich nicht trennen. Aber sie verpasste schon nichts. Es ging auf die Pause zu und sie ahnte wie es weitergehen würde.

© geertjens

 

 

 

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