Wandelsinn wird wesentlich

Wie erkläre ich das einem Außerirdischen?

 

Was ist „Wesentlich werden“? Und noch schwieriger: Wie erkläre ich es einem Außerirdischen? Dieses Blogstöckchen liegt hier schon länger vor meinem geistigen Auge. Petra Schuseil mit ihrem Blog „Wesentlich werden“ warf ihn mir zu. Oder hatte sie es im „Totenhemd-Blog“ geworfen? Dieses Stöckchen stochert nun ständig in meinen Gedankengängen. Ich möchte es jetzt los werden. Nicht etwa, weil es mir lästig ist, eher inspiriert es mich, weil ich spüre, dass ich das Wesentliche schon länger in mir trage?! Zu allem Überfluß warf jetzt auch noch Maria Almana mit ihrem Blog „Das Unruhewerk“ mit dem nächsten Blogstöckchen. Das brachte nun endgültig mein „Hirnfass“ zum Überlaufen.

 

 

Ich werde wesentlich, wenn ich in mir ruhe. Wie Maria Almana sich gut fühlt, wenn sie ein Bad in der Wanne genießt und über das Wesentliche nachdenkt. Wesentlich ist für mich, wenn alles rund ist. Oder mein Denken rund ist. Wie die Erde rund ist, allerdings nur der Form nach. Ansonsten lässt noch einiges auf der Erde zu wünschen übrig. Versteht das ein Außerirdischer?

 

Das runde Wohlbefinden des Augenblicks. Wenn nichts stört. Ich die störenden Ereignissse des Lebens ausblende oder nicht mehr wesentlich sind. Nicht mehr wichtig.

Zur Ruhe komme ich beim Schreiben. Dann bin ich bei mir. Wenn ich lese, was andere schreiben, mich dort wiederfinde.

 

 

Wenn sich etwas bündelt, eben wenn es rund wird. Aber nicht ich selbst, meine Gestalt meine ich ;-)

Dann fühle ich mich nicht wohl. Das merkte ich immer, wenn ich etwas an Gewicht zunahm. Vielleicht fehlt mir in dieser Befindlichkeit auch das Wesentliche? Wenn mein Körper nicht mehr der ist, in dem ich mich wohl fühle.

 

Also das Runde, die Bündelung! Wenn etwas auf dem Weg ist, was ich mir vorstelle. Erträumes. Wünsche. Auch beim Verrutschen des von mir Angedachten, wenn es sich anders entwickelt, als ich es mir vorstellte. Und dann zu meinem eigenen Ansinnen wird. Zum Sinn, wie ich Existenz erleben möchte. Für mich. Für andere. Für Außerirdische? Um Leben sinnvoll zu gestalten. Wenn sie das möchten. Wenn sie das können. Die Menschen hier auf der Erde.

Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.

 

 

Wesentlich. Wesentlich werden, wie Petra Schuseil es in ihrem Blog schreibt, darüber schreibt. Ich möchte immer bereit sein, mich zu wandeln. Ich möchte Anderes annehmen können. Meine Sinne schärfen. Aufmerksam sein. Einen Sinneswandel vollziehen können, auch wenn das manchmal nicht einfach ist. Wandelsinn.

 

 

Zur Ruhe komme ich unter der Dusche. Beim Bad in der Wanne auch, das kommt nicht oft vor. Sollte ich öfter machen. Und beim Laufen! Die Bewegung bringt mich zur Ruhe, zum Wesentlichen. Ruhe gleicht Wesentlichem? Wohl eher nicht.

 

Ähnlich wie Maria Almana in der Badewanne, dort hat sie oft gute Einfälle, geht es mir beim Laufen. Marias Block und Stift liegen in Reichweite. Beim Laufen ist das schwieriger. Ich muss warten, bis ich meinen Lauf beende und mein Heim erreiche. Dort liegt der Stift, der sich dann bewegen möchte. Also gilt es, die Einfälle abzuspeichern. Das wird zur Konzentrationsübung.

 

Wesentlich werde ich auch bei Naturbeobachtungen. Das Meer steht dabei an erster Stelle. Sonnenuntergänge. Oder beides in Kombination. Landschaft, Natur, Tiere. Besonders Vögel. Oder wenn ich die Natur bei einem Lauf spüre und verinnerliche.

Das geht beim Laufen noch besser als beim Radfahren.

 

Das bringt mich auf den Gedanken, die Idee oder gar die Erkenntnis, dass ich wesentlich werde in der Langsamkeit?! Vielleicht gefiel mir nicht zufällig „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny, dessen Buch ich vor vielen Jahren las. So nachhaltig hielt sich selten ein Buch in meinem Sinn. Dieses Buch war meins. Das fiel mir zu.

 

Ich bin eine „Langsamesserin“. Nicht immer habe ich die Möglichkeit dazu. Das führt mich zur Ruhe. Das langsame, konzentrierte Essen. Zum Wesentlichen. Schon als Kind aß ich langsam. Der gute Geschmack eines Gerichtes, einer Köstlichkeit kristallisiert sich. Es wird wesentlich. Außerirdischer, verstehst du mich? Vielleicht ein wenig, du außerirdisches Wesen?

 

Das ist nicht das Ende vom Blogstöckchen. Das möchte ich noch weiter anspitzen! Meinen Bleistift wesentlich mehr zum Wesentlichen führen....

© geertjens

 Geertje Jürgens-Wallasch     

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Petra (Dienstag, 24 Oktober 2017 20:59)

    Liebe Geertje, großartig. Vielen herzlichen Dank für deine Gedanken. Und zum Schluss wird es konkret: wenn es langsam(er) wird dann wirst du wesentlich, dann kannst du dich konzentrieren.

    Das runde Wohlbefinden des Augenblicks - finde ich herrlich.
    Ich freue mich wenn Dein Bleistift spitzer wird ... auf dem Weg zum Wesentlichen.
    Danke!
    Herzlich. Petra

  • #2

    Caroline (Samstag, 25 November 2017 21:55)

    Liebe Geertje,
    das kenne ich nur zu gut! Die besten Ideen bekommen ich immer beim Laufen in der Natur. Ich habe mal gelesen, dass bei Laufen das Gehirn um etwa 15% mehr durchblutet wird, anscheinend sind wir dadurch flexibler und kreativer mit unseren Gedanken! (-; Liebe Grüße!