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Auf dem Weg...

Frieden geht immer

 

Der Wille zum Frieden sollte keine Frage sein, ist er nicht existenziell? Für mich tatsächlich keine Frage. #darumfrieden

 

„Ja“ zum Frieden, immer wieder neu!

 

Frieden geht anders, ja wenn er geht: der Frieden. Wenn wir ihn bei uns einlassen, ihn mit uns tragen. Wenn er zum Teil unseres Selbst wird. Nicht in völliger Harmonie, wir dürfen auch für etwas streiten, uns für etwas einsetzen. Es wäre nicht gut, wenn wir einfach alles laufen ließen, wie es ist. Das könnte dem Frieden, den es ja durchaus gibt, nicht dienen.

 

 

Frieden geht

 

Frieden ist Bewegung. Frieden geht aufeinander zu, Frieden geht nicht immer mit. Frieden ist nie ein Ergebnis, das wir durch eine mathematische Formel erreichen. Frieden findet nie die ultimative Lösung. Frieden hört zu. Wir sind immer auf dem Weg zum Frieden. Wenn wir es wollen. Nicht nur an uns denken. Wenn uns Gemeinschaft wichtig ist. Gerechtigkeit. Das ist ein schwieriges Unterfangen. Immer komplexer wird das Leben auf unserer Erde, vor allem auch noch einmal durch die Globalisierung. Jedoch birgt es auch Chancen. Allerdings nicht nur im Positiven. Wir wissen alle, dass z.B. das Internet auch missbraucht wird. Hier wieder auch kann es um Vorteile, um Machtverhältnisse gehen. Und wie so oft im Leben, auch um Neid und Missgunst, weil das Leben nicht gerecht ist.

 

 

 

Globale Vielfalt vernetzt

 

Es gibt wohl kaum jemanden, der Frieden nicht möchte. Es sei denn, die Macht ist so wichtig, dass diese dann mit einem Krieg erreicht werden will. Dies hat jedoch nichts mehr mit Gemeinwohl zu tun. Es dient nur Einzelnen oder gar einem Menschen. Wie wir nicht nur aus der jüngsten Geschichte lernen konnten. Es gibt genügend Beispiele, nicht nur, aber auch sehr exemplarisch durch das Naziregime.

 

 

Bildung

 

Erkenntnisse gib es zu Hauf, dass Bildung wichtig ist. Für noch wichtiger halte ich, Zeit und Geld in die soziale Kompetenz, soziale Intelligenz zu investieren. Für unsere Jugend! Wenn ich das politische Geschehen beobachte, kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass nicht wenige Politiker nur an das, an ihr," Jetzt und Hier" denken. Hoffentlich heißt dies nicht: Nach mir die Sintflut.

 

Weiter gehen

 

Ich erinnere mich an meine Jugendzeit. In dieser Zeit hatte ich nicht nur einmal den Gedanken, dass ich als kleiner Geist wohl kaum etwas tun könne, die Welt zu retten. Die Erkenntnis reifte jedoch ziemlich schnell, dass dies sehr wohl möglich ist. Auch wenn es manchmal nur der Tropfen auf dem heißen Stein ist. Viele kleine Mosaike können durchaus Wirkung zeigen. Und so ging ich meinen Weg, auch und besonders als Christin. Dafür bin ich dankbar. Diese Dankbarkeit trägt und lässt mich weitergehen. Wenn wir geben, bekommen wir so oft etwas zurück und auch dies bestärkt und begleitet uns. Das ist auch mein „Wandelsinn“.

 

Zeit ist "dranbleiben"

 

Wir vermessen unsere Welt nach höher, weiter, mehr....

 

"Suche Frieden und jage ihm nach!", so ist die Jahreslosung 2019 nach Psalm 34,15. Sehr passend für unsere Zeit hier auf Erden, wie ich finde. Und "Jagen" bedeutet für mich nicht, mit Waffen für etwas zu kämpfen! Jagen bedeutet für mich in diesem Kontext: „dranbleiben“!

 

 

 

Krieg lässt sich nicht erklären. Vielleicht verstehen wir ihn erst so richtig, wenn wir ihn erleben. Oder uns durch eine Geschichte verdeutlicht wird, was Krieg sein kann, wie es Gudrun Pausewang mit ihrer Geschichte "Krieg spielen" versuchte.

 

Noch wichtiger erscheint es mir, Krieg an Beispielen zu zeigen. Und dabei ist fast noch wichtiger, die verschiedenen Entwicklungen dort hin darzustellen, wieder an Beispielen.

 

 

Ausstellung zu "Alternativen zum Krieg


Über diesen Button oder über die Sparte: "Friedensklecks" findet ihr etwas über Aktionen, die wir in unserem synodalen Arbeitskreis Frieden angegangen sind. Vor allem aber auch etwas über die Multimediale Ausstellung "Alternativen zum Krieg".


Perspektivwechsel

 

In 2017 initiierten wir durch unseren kleinen „Arbeitskreis Frieden“ des Evangelischen Kirchenkreises Kleve eine Multimediale Ausstellung zu „Alternativen zum Krieg“ in unserer Kirchengemeinde Geldern. Diese Ausstellung bauten wir in unserer Heilig-Geist-Kirche auf. An sieben Stationen waren Kriegssituationen, wie sie „gelöst“ wurden, zu „erleben“. Ein intensiverer Blick auf die jeweilige Situation war möglich in vielen kleinen Facetten. Anders als in den Medien rauschten die schlimmen Ereignisse nicht nur vorbei, ohne wirklich zu wissen, wie es zu den Kriegen kam, wie sie sich entwickelten. Nicht nur die Ergebnisse wurden dargestellt. Viel wichtiger waren die Entwicklungen dort hin und wie damit umgegangen wurde. Und wie solche Kriege mit Mut und Einsatzwillen auf friedliche Weise verhindert, gemildert oder aufgelöst werden konnten. Praktische Friedensarbeit. Die nie aufhören sollte, nie aufhören darf. Frieden ist ein Weg!

 

 

Eindrücke nach dem Besuch der Multimedia-Ausstellung:

 

Alternativen zum Krieg“

 

Mich beeindruckte nicht nur die Ausstellung, sondern auch besonders, wie interessiert die jungen Menschen sind und welche Fragen sie stellen. Dabei bleiben die Jugendlichen immer auch skeptisch, ob es z.B. durch einen Boykott funktionieren könnte, auf Dauer Frieden zu schaffen. Bei der Frage, ob man durch fairen Handel Kriegsgefahr mindern kann, meinte ein Schüler, es gäbe immer jemanden, der sich widersetzen würde, weil ihm vielleicht die Macht wichtiger sei. Ein Konfirmand aus einer benachbarten Kirchengemeinde besuchte gemeinsam mit seiner Konfigruppe die Ausstellung und war erstaunt, wie viel Möglichkeiten es gäbe, „für Frieden zu sorgen“. Er hätte sich noch mehr Multimedia-Stationen gewünscht. (geertjens)

 

Zwei Jugendliche stellten uns ihre persönlichen Eindrücke zur Verfügung, die mich ebenfalls sehr beeindruckten, lest selbst:

 

 

Reaktionen Jugendlicher auf die Ausstellung


 

Nachdem ich die Ausstellung in der Heilig-Geist-Kirche gesehen hatte, geht mir durch den Kopf, wenn ich an das Baltikum denke, dass man mit Singen so viel erreichen und es so viele Menschen verbinden kann. Außerdem finde ich erstaunlich, dass sich so viele Menschen treffen und von überall her kommen, nur um zu Singen und sich als Einheit zu zeigen.

 

 

 

Ich fühle mich, wenn ich an Liberia denke, schockiert und traurig, dass Menschen so etwas zustoßen kann. Dass eine Mutter mit kleinen Kindern flüchten und manchmal auch diese enttäuschen muss. Außerdem berührt mich, dass die Soldaten so herzlos sein können und Familien einfach so zerstören. Andererseits finde ich es erstaunlich, dass Frauen aus vielen Glaubensrichtungen sich zusammen tun und sich wehren, zu einer Stimme werden.

 

Den weißen Frauen schließen sich immer mehr an, auch Männer, und erreichen später ein Friedensgespräch zwischen den Präsidenten und den Warlords. Das finde ich gut.

 


 

Ich empfinde Entsetzen und Mitleid, wenn ich an die Familien denke, die wegen bewaffneter Soldaten aus ihren Häusern fliehen und einen stundenlangen Fußmarsch auf sich nehmen müssen. Besonders berührt mich die Geschichte einer schwangeren Frau, die mit ihren zwei kleinen Kindern flieht.

 

Nach Stunden, ohne etwas zu essen, bittet ihr Sohn die Frau um ein Stück Donut. Auch der Frau tut es im Herzen weh, ihrem Kind sagen zu müssen, dass sie nicht einmal ein kleines Stück Donut für ihn hat. Doch schon mit drei Jahren begreift er die Situation, in der sie sich befindet und antwortet: „Ich weiß, dass du keinen Donut hast. Ich wünsche es mir nur so sehr.“

 

 

 

Ich finde es schockierend, dass der Präsident und Warlord Taylor Armeen bildet, die aus Kindern bestehen, die teilweise noch nicht einmal sechs Jahre alt sind. Taylor und andere Warlords statten die Kinder mit Waffen aus und schicken sie in den Krieg. Es ist entsetzlich, wie die Kinder misshandelt werden. Sie werden mit Drogen gefüttert, so dass sie gar nicht mehr mitbekommen, was sie tun. Außerdem werden die Kinder sogar gefoltert.

 

 

 

Es ist schön, dass die Menschen im Baltikum sich trotz der politischen Probleme zusammen finden und gemeinsam singen. So zeigen sie ihre Zugehörigkeit und Gemeinschaft und lassen alte Traditionen aufleben. Sie lehnen sich gegen die Regierung auf und zeigen ihren Zusammenhalt.

 

 

 

Es war sehr mutig von den weißen Frauen, sich zusammen zu schließen und öffentlich auf der Straße gegen die Warlords zu demonstrieren. Es fing alles in der Kirche an, als wenige christliche Frauen zur Demonstration aufriefen. Die weißen Frauen wollten es schaffen, die Warlords mit Worten statt mit Waffen vom Frieden zu überzeugen. Auch eine Muslimin hatte vom Zusammenschluss der so genannten „Weißen Frauen“ gehört und war von der Friedensidee begeistert. Sie war der Meinung, dass verschiedene Religionen kein Hinderungsgrund dafür wären, gemeinsam für dasselbe Ziel zu arbeiten. Bei den Demonstrationen trugen alle Frauen dann weiß, da dies die Farbe des Friedens ist. Am Ende konnten die „Weißen Frauen“ die Warlords überzeugen, und ihr Anführer Taylor kam ins Gefängnis.

 

Diese wenigen Beispiele zeigen und bestätigen, dass unsere Wege, jedes einzelnen, gut gehen können, wenn wir dabei unser Gegenüber, unser Miteinander nicht aus dem Blick verlieren. Wenn wir nicht unsere Sichtweise für das Maß der Dinge halten. Ein Perspektivwechsel tut unserem Blick gut. Das ist auch Wandelsinn.

 

 

Ich könnte hier noch viel mehr schreiben. Das Thema so komplex. Hier an dieser Stelle lasse ich es und hoffe, dass ich einige Anregungen gab und zum Nachdenken inspirieren konnte. Ich selbst ließ mich auf die Blogparade des Weltfriedensdienstes e.V. ein:

Die Friedensorganisation "Weltfriedensdienst e.V." möchte Menschen auf der ganzen Welt dabei unterstützen, bestehende Konflikte gewaltfrei zu lösen und ihre Lebensbedingungen zu verbessern. - "Alle Menschen haben das Recht, friedlich in gerechten Verhältnissen zu leben."

Weltfrieden
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